Jüdisches Leben früher und heute

Jüdisches Museum München
Das jüdische Zentrum am Sebastiansplatz

Etwas mehr als hundert Jahre nach der Stadtgründung 1158 gab es nachweisbar schon eine relativ große Judensiedlung in der Gruftstrasse, dem heutigen Marienhof. Und zwar genau an dem Ort, wo es seit 2011 zu größeren Grabungsarbeiten kam und wo sich jetzt bis 2028 die größte Baustelle im Herzen der Stadt befindet. Die Juden spielten als Geldleiher eine wichtige Rolle. Sie erhielten 1315 von Ludwig dem Bayer das Augsburger Judenrecht. Es kam aber immer wieder zu Pogromen und schließlich gab es ab 1442 über 350 Jahre lang überhaupt kein jüdisches Leben mehr in der Stadt.

Minister Montgelas unter Bayerns erstem König war zwar Juden gegenüber toleranter. Aber seine Judenmatrikel legte auch fest, dass sich die Zahl der jüdischen Einwohner nicht erhöhen durfte. Erst 1871 waren sie gleichgestellt. Ab 1933 gab es dann wieder keinen Platz mehr für jüdisches Leben. Ihre Geschäfte wurden demoliert, zwei Drittel entschlossen sich zur Auswanderung, bevor es unter dem Naziregime zu spät war.

Seit 2006 gibt es mitten in München ein neues jüdisches Zentrum mit der Hauptsynagoge Ohel Jakob, dem Jüdischen Museum, dem Gemeindehaus mit Kindergarten, Schulen und einem koscheren Restaurant. Heute ist jüdisches Leben in der Stadt wieder lebendig.

Rundgang ca. 2 Stunden

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